Kalindria

Hier verbrachten wir die letzten beiden Tage in einem Garten mit Obst-, Granatapfel, Oliven- und Feigenbäumen und einem Bienenstock.

Unsere Gastgeberin Antigone und ihre Tante und der Onkel, die nebenan wohnen,  machten uns den Aufenthalt sehr angenehm. Sie sind sehr nett und hilfsbereit und beschenkten uns mit Brot, Salat aus dem Garten, hauseigenen Oliven und frischen Eiern. Heute waren wir zum Kaffee eingeladen. Mit Hilfe des Übersetzers im Handy konnten wir uns über Griechenland und das 50-Einwohner-Dorf unterhalten. So erfuhren wir viel über das Leben hier.

Auch Ben hat einen neuen Freund gefunden – den Hund von Antigone. Vor dem Tor lungern mehrere Strassenhunde herum. Zum Glück verbellt Ben diese nicht so wie sein Freund. Die Hunde werden von den Nachbarn gegenüber gefüttert, deshalb kommen sie immer hierher zurück. Gassi geht man hier mit einem Stock, davor haben sie Respekt und bleiben ruhig in einer Entfernung.

Wir richteten das Wohnmobil innen und außen wieder her, haben die Weiterfahrt geplant und gechillt. Morgen beginnt unsere Rundreise durch Griechenland.

Anreise nach Griechenland

Unser Reiseziel in diesem Jahr ist Griechenland. Um das entschleunigte Leben hier richtig kennenzulernen, haben wir die Anreise in nur 5 Tagen und einem Ruhetag gemacht. So können wir uns jetzt viel Zeit lassen.

Der erste Zwischenstop war Dresden. Dort haben wir noch eingekauft und in der Nähe der A17 auf dem Campingplatz Mockritz geschlafen. So konnten wir am nächsten Morgen gleich durchstarten. Tschechien haben wir an einem Tag durchquert mit kurzen Staus bei Prag und Brno. Hinter Bratislava fanden wir einen schönen Stellplatz in Samorin an der Donau. Das Wetter wurde immer heisser und wir konnten den Ruhetag mit Spaziergängen am Donauufer genießen. Der nette Besitzer des Platzes machte uns mit einem typisch slowakischen Getränk aus Cola, Kräutern und sonst noch Zutaten bekannt – Kofola. Sehr lecker und spritzig und ohne Alkohol. Zum Abschied gab er uns noch eine Flasche mit für den Weg.

Dann ging es weiter durch Ungarn nach Serbien. Die befürchteten langen Kontrollen an der EU-Außengrenze blieben aus. So erreichten wir am Nachmittag unser angepeiltes Ziel Feketics. Der kleine Campingplatz befindet sich in einem alten Garten bei einem Hotel mit Tennisplatz. Die junge Frau an der Rezeption war sehr nett und hilfsbereit. Sie bestellte uns eine schmackhafte Pizza, die sie vor das Auto lieferte. Hier verbrachten wir eine ruhige Nacht.

Gut ausgeschlafen fuhren wir quer durch Serbien bis hinter Nisch in ein kleines Dorf. Dort übernachteten wir auf dem Grundstück junger Leute. Diese waren leider nicht zu Hause, denn sie sind auch Camper und auf dem Weg nach Deutschland. Die Familie/Nachbarn haben uns reingelassen und waren sehr, sehr hilfsbereit. Die Großeltern betreuten den vierjährigen Sohn, der konnte deutsch. Ansonsten war die Verständigung etwas schwierig ohne Übersetzer im Handy, denn Rooming ausgeschaltet wegen Nicht-EU-Land. Doch der Onkel hat die Besitzerin angerufen für das WLAN-Passwort. So klappte es abends dann doch mit den Nachbarn. So eine Hilsbereitschaft erlebt man selten. Auch eine ältere Nachbarin kam, um sich zu unterhalten. Bei der Abreise wurden wir sogar mit einer Umarmung verabschiedet.

Dann ging es weiter in Richtung Nordmazedonien. Auch diese Grenzkontrolle verlief unspektakulär. So kamen wir recht schnell durch das gebirgige Land an die griechische Grenze. Nur bei der Einreise in die EU wurden wir von einer netten griechischen Beamten nach dem Ziel unseres Aufenthaltes gefragt beim Blick in das Wohnmobil. Vorher hat das keinen interessiert.

Endlich in Griechenland! Wir sind noch etwa 30 km auf einen privaten Stellplatz gefahren zum Chillen.

Fehmarn

Unsere Reise mussten wir beschleunigen wegen gesundheitlicher Probleme. Wir sind mit nur zwei Stopps nach Deutschland zurückgekehrt.

Gestern überquerten wir die Øresundbrücke und fuhren über die dänischen Inseln nach Rødby. Von hier nahmen wir die Fähre bis Puttgarden. Zur Zeit stehen wir in Burg auf Fehmarn. Das ist ein beliebter Touristenort und recht gut besucht. Zum Glück haben wir gestern schon die Ostsee überquert, denn heute zieht Sturmtief Poly übers Land und die See.

Morgen fahren wir weiter in Richtung Heimat. So endet unsere Skandinavientour etwas früher als geplant. Es war eine schöne Reise mit vielen tollen Eindrücken. Nun können wir alles setzen lassen und auswerten.

Camp Fjället

Unsere Tour am Götakanal entlang verlief wie geplant. In der Schleusentreppe befanden sich 4 Boote, darunter 2 Segler. Der Schleussvorgang sah sehr routiniert aus, es waren alles eigene Boote. Die Nacht verbrachten wir an der Brücke von Jonsboda. Das ist ein kleiner Anleger mit Wohnmobilstellplatz. Das Café betreibt eine nette junge Frau, deren Eltern aus Deutschland stammen. Wir standen direkt am Kanal und konnten so die vorbeiziehenden Schiffe aus dem Bett beobachten, wie auch einen herrlichen Sonnenuntergang.

Jetzt geht es weiter südwärts. Da uns Steffi und Georg von einem schönen Campingplatz vorgeschwärmt haben, wollten wir uns den auch mal ansehen. Camp Fjället wird von einem netten Schweizer betrieben. Die Anlage ist etwas abgelegen und mitten in der Natur. Uns erwartete ein liebevoll gestalteter und sauber gehaltener Platz mit Hütten und Stellplätzen. An den beiden Tagen bekamen wir leider keinen Elch zu Gesicht, doch auf der von Kühen beweideten Wiese vor uns sahen wir einen Fuchs und zwei Kraniche. Es war eine schöne Ruhepause. Durch etwas Regen haben sich die Temperaturen auch etwas gemäßigt.

Bevor wir in Richtung Mälmö weiterreisen, legen wir noch für 2 Tage eine Rast südlich von Ljungby ein. Der Rastplatz wurde vor Kurzem von einem niederländischen Paar gekauft und befindet sich noch im Aufbau. Zum Glück ist die nette Eigentümerin gerade für ein paar Tage hier und so ist der ehemalige Bauernhof geöffnet. Die Anlage ist naturbelassen nahe an einem „Märchenwald“. So etwas findet man in Deutschland nicht mehr, einfach toll.

Götakanal zwischen den beiden großen Seen

Diesen Teil des Kanals kennen wir noch nicht, deshalb machen wir ein kurzes Schleusenhopping. Heute stehen wir in Sjötorp. Hier mündet der Götakanal in den Vänernsee.

Es ist ein hübscher kleiner Ort mit vielen Wohnmobilstellplätzen und touristischen Einrichtungen wie Restaurants, Cafés und Shops. Alles lebt vom Schleusen. Besonders von den Schleusentouristen und Radwanderern. Es ist auch viel einfacher, die Schleuse von außen zu betrachten, als drin auf einem Boot zu arbeiten!

Morgen werden wir am Kanal entlang fahren zur Schleusentreppe von Riksberg. Die hat nur 3 Stufen, wir haben ja schon mehr gemeistert. Danach visieren wir als Rastplatz Jonsboda an.
Ab dem Vikensee folgt nur noch die Schleuse Forsvik, bevor es in den Vätternsee geht. Da haben wir bereits zweimal gestanden.

Midsommar in Schweden

An diesem für die Schweden wichtigsten Fest nach Weihnachten wird überall gefeiert und es war ein Glück, dass wir im beliebten Touristendorf Spiken einen schönen Stellplatz am Hafen bekommen haben. Sogar in der ersten Reihe.

Das sehr schöne Dorf liegt auf der zweitgrößten Insel im Vänernsee – Kållandsö. In der Nähe befindet sich das Barockschloss Läckö. Davor wurde eine Art Maibaum aufgestellt, um den die Leute tanzen und singen. Kleine Traktoren fuhren mit geschmückten Hängern und Musik Passagiere an den Hafen. Heute gehen die Schweden schick gekleidet in Familie oder mit Freunden essen. Die Mädels sind mit Blumenkränzen geschmückt.

Der Abend kann bis in die Nacht hinein dauern bei Singen, Spielen und Tanzen. Es war aber nicht zu laut.

Samstag danach war super Wetter und der Hafen übervoll mit Leuten, die in den Restaurants essen, einkaufen in den kleinen Boutiquen, mit ihren Booten rausfahren oder in den Schären baden wollten. Wir haben gechillt und alles beobachtet.

Am Sonntag sind wir dann weitergefahren am Vänern entlang in Richtung Mariestad. Da gibt es einen alten Kalksteinbruch mit See mittendrin in der Nähe eines Naturschutzgebietes. Herrlich ruhig steht man da, ohne dass einem Nachbarn ins Fenster schauen. In der Hitze war es dort ein guter Ruhetag.

   

Vänersborg

Heute brauchten wir nicht sehr weit zu fahren bis an den südlichsten Zipfel des Vänernsees. Mit seinen 5650 Quadratkilometern ist der Vänern der größte schwedische See.

In Vänersborg stehen wir am Hafen. Von hier aus ist es nur ein kurzer Weg in die nette Innenstadt mit Fußgängerzone. Hier haben wir unsere ersten regionalen Erdbeeren gekauft und einen Kaffee getrunken.

Jetzt beginnt unser Urlaub nach der langen Fahrt zum Nordkap und den Lofoten. Wir werden nur kurze Strecken fahren und in der lieblichen südschwedischen Natur freistehen.

Festung Fredriksten

Nach Lillehammer geht es nur noch südwärts. Die E6 ist hier bis hinter Oslo als Autobahn ausgebaut. Bis auf einen kurzen Stau wegen einer Baustelle sind wir gut vorangekommen. Der Verkehr um Oslo ist sehr anstrengend. Die Rastplätze lassen auch sehr zu wünschen übrig, je südlicher man kommt. So entfernten wir uns nun von der stark befahrenen Europastraße 6 auf der Suche nach einem ruhigen Schlafplatz.

Unser letzter Aufenthalt in Norwegen war die Festung Fredriksten bei Halden. Sie wurde Ende des 17. Jahrhunderts auf Befehl des Königs Frederik III. von Dänemark und Norwegen zum Schutz gegen schwedische Angriffe erbaut. Seit 1905 hat sie für die Verteidigung Norwegens keine Bedeutung mehr. Heute finden hier Veranstaltungen aller Art statt. Es gibt ein Hotel mit Golfplatz und einen Campingplatz.

Wir haben allerdings auf dem Parkplatz unterhalb der Festung auf dem Parkplatz übernachtet.

Gut ausgeschlafen fuhren wir am nächsten Morgen auf Landstraßen weiter durch die hügelige Landschaft in Richtung Schweden. Kurz nach der Grenze fanden wir einen sehr schönen Stellplatz an einem der vielen kleinen Seen dieser Region. Das ruhige Dorf Stigen war genau das Richtige für einen Ruhetag.

 

 

Lillehammer

Nach einem Ruhetag auf dem tollen Rastplatz zwischen Stromschnellen setzten wir unsere Fahrt auf der E6 in Richtung Trondheim fort.

Es gibt auf diesem Abschnitt sehr viele Baustellen, da der vierspurige Ausbau der Europastraße wohl auf der Agenda der Norweger ganz vorn steht. So kamen wir nicht sehr schnell voran. Dagegen stiegen die Temperaturen bis an die 30 Grad und pralle Sonne katapultierte uns in den Hochsommer. Hier blühen Flieder, Lupinen und andere Sommerblumen gleichzeitig. Am Trondheimfjord entlang wird die Landschaft flacher.

Die E6 ist um die drittgrößte Stadt Norwegens bereits 4-spurig ausgebaut. Es herrscht hektischer Grossstadtverkehr. Wir sind an Trondheim vorbeigefahren. Und haben weiter südlich in Oppdal an der Seilbahnstation übernachtet.

Gestern führte unser Weg hoch hinaus über den Naturschutzpark Dovrefjell auf 1040 Höhenmeter. Hier leben Herden von Moschusochsen in der kargen Vegetation. Zur Zeit blühen die Flechten. Dann geht es hinab ins Tal nach Dombās und weiter am Fluss entlang.

Wir waren quasi Teilnehmer des Radmarathons Trondheim-Oslo, ständig mussten wir kleine und größere Gruppen von Radfahrern überholen. Das sind wirklich Verrückte. Die Strecke ist 540 Kilometer lang und es sind 3400 Höhenmeter zu überwinden! Doch das müssen sie bei normalem Verkehr auf der E6 und Wind, Regen und Gewitter absolvieren! Verrückte!!!

Zum Kaffee suchten wir in Otta McDonalds auf. Danach besuchten wir die Stabkirche von Ringebu, eine der ältesten Norwegens.

Für die Nacht hatten wir einen Parkplatz am See Losna ausgewählt, damit die Fahrt nach Lillehammer nicht mehr so lang ist. Durch die schwülen Temperaturen türmten sich dunkle Wolken über den umliegenden Bergen auf. Doch das Gewitter zog zum Glück an uns vorbei und hat uns einen schönen Regenbogen an den Himmel gemalt.

Heute früh knackten wir auf der Fahrt nach Lillihammer um 10 Uhr die 100.000-Kilometer-Marke. Unser Womo hat uns schon gut durch Europa gefahren.

Nun stehen wir an den zwei Schanzen in Lillehammer. Am Auslauf brannte 1994 das Olympische Feuer. Von hier oben können wir nun den grandiosen Blick auf den See Mjøsa im Original genießen. Sonst sieht man das nur im Fernsehen beim Skispringen. Wie bestellt, konnten wir ein Sommertraining von norwegischen Skispringern beobachten. Roland ist mit dem Sessellift bis nach oben gefahren.

Die hübsche Innenstadt mit ihren Holzhäusern und vielen Geschäften ist im Gegensatz zu den bisher gesehenen, eher nüchternen, eine Augenweide.

Laksforsen

Nun sind wir im Frühling angekommen – Sonne und Temperaturen um 20 Grad. Auf der Fahrt in Richtung Trondheim säumen waldbewachsene Berge und grüne Wiesen mit massenhaft gelbblühendem Löwenzahn die Straße. Die E6 verläuft bis Mo i Rana am Ranafjord entlang, bis es wieder höher hinauf geht. Wir mussten durch den längsten Tunnel der Europastraße, dem Korgfjelltunnel (8,6 Kilometer lang), fahren.

Dann gelangten wir an den großen Fluss Vefsna. Er bildet Seen und wird durch Felsen im Flussbett zum reißenden Strom mit Stromschnellen und einigen Wasserfällen. So wie den Laksfossen, wo es eine Lachstreppe gibt. Für tolle Fotos kann man über die abgeschliffenen Felsen bis ans Ufer heran gehen. In dem hiesigen Restaurant nahmen wir unser Mittagessen ein – gegrillten Lachs mit Petersilienkartoffeln. Frischer geht es nicht, vom Fluss auf den Tisch.

Nach einer kurzen Suche, fanden wir unseren heutigen Rastplatz. Superschön am Fluss gelegen, nur wenige Stellplätze mit Tischen und Bänken zum Picknicken. Es war ein schöner Tag.