Nach einigen ruhigen Tagen bekamen wir ab Donnerstag den Karneval auch hier unten zu hören. Doch es war auszuhalten. Es spielt sich alles auf dem Domplatz und in den Straßen ab, auch die Abendshows und Discos. Flanieren, sehen und gesehen werden.
Am Rosenmontag sind wir nochmal durch die Stadt flaniert. Es sollten Blumenwagen vorgestellt werden als Ausblick auf das Ende April stattfindende Blumenfest. Gegen 17 Uhr füllten sich die Straßen wieder und einige der mit Blumen gestalteten PKWs fuhren durch die Hauptstraße. Das Blumenfest ist sicher ein Erlebnis.
Gestern fand die Parade der Allegorischen Wagen statt. Wir waren gespannt, denn der Karneval in Acireale soll einer der schönsten in Sizilien sein. Na dann ab zum Bus und hinauf in die Stadt. Leider fährt sonntags keiner 🤨 Das haben wir an der Haltestelle erfahren, doch der junge Mann von der Rezeption hat uns mit in die Stadt genommen.
Dann sahen wir die riesigen Wagen, kunterbunt mit verschiedenen Themen und Figuren aufgebaut. Da denkt man gleich an den rheinischen Karneval. Für uns Ausländer und sprachlich stark Eingeschränkte ist das Thema der Darstellung nicht zu durchschauen. Aber trotzdem sind die Wagen ein Hingucker.
Es waren nicht soviel Leute auf dem Corso Umberto unterwegs, wie wir erwartet hatten. So konnten wir gemütlich zum Domplatz flanieren. In den Cafés war dagegen Hochbetrieb. Im Domcafe fanden wir noch Platz.
Wir kamen kurz vor 15.00 Uhr wieder auf die Piazza und jetzt war diese gut gefüllt mit Zuschauern. Also geht doch noch was ab. Da wir die Lautsprecheransagen nicht verstanden, stellten wir uns einfach vor einen der großen Wagen und warteten. Von insgesamt 6 großen Wagen befanden sich 2 am Domplatz, 2 am anderen Ende vom Corso und dazwischen der Rest.
Und plötzlich begannen die Lichter auf dem ersten Wagen zu blinken und die Figuren bewegten sich. Doch nicht nur mal kurz hin und her, sondern zu einer richtigen Choreografie mit Musik. Sie werden mechanisch ausgefahren nach der Seite und oben. Der Wagen ist dann fast doppelt so groß wie vorher. Das ist ein sehenswertes Spektakel. Der Aufwand für die Karnevalisten muss ja enorm sein.
Zusätzlich zu den großen Wagen sind noch viele kleine mit Einzelfiguren, Guggenmusikanten und Folkloregruppen Siziliens unterwegs. Das Programm des Karneval umfasst noch Abendshows auf dem Domplatz oder Wettbewerbe für Vereine und Kinder. Ab Donnerstag geht es dann richtig los bis Dienstag.
Wir sind dann bei Sonnenuntergang ( hier so gegen 17.30 Uhr 🌄 ) in Richtung Hafen hinuntergestiegen. Es war ein schöner Tag.
Nun sind wir schon 2 Wochen hier. Die letzten Tage haben wir ruhig verbracht. Der Platz füllt sich allmählich und man kommt ins Gespräch mit netten Leuten. Auch das Städtchen zeigt schöne Details, wenn man in Ruhe und öfter durch die Straßen geht. Mit den italienischen Gewohnheiten haben wir uns angefreundet und stellen uns um. In der Bar fragt die Bedienung nicht mehr nach, wenn wir „caffe“ bestellen. Sie geben uns gleich Espresso. Für Schnäppchenjäger ist der Winterschlußverkauf der italienischen Mode in vollem Gang. Aber wir müssen ja auf unsere begrenzte Kapazität achten 😜
Das Wetter war warm und sonnig, teilweise bewölkt und heute gab es Regen. Der ist hier dringend nötig, der Boden ist recht trocken. Doch wir haben großes Glück. Unsere Nachbarn kommen seit 5 Jahren hierher und haben uns erzählt, dass es letztes Jahr 3 Wochen geregnet hat. Und sonst konnte man zu dieser Zeit auf dem nahen Ätna Skifahren. Also dieses Jahr alles super.
Am Wochenende beginnt hier der Karneval. In Acireale soll einer der schönsten stattfinden. Wir lassen uns mal überraschen.
Am Donnerstag haben wir Catania besucht. Wir stellten uns an die Bushaltestelle gegenüber vom Campingplatz. Es war noch etwas Zeit bis zur Abfahrt, da hielt ein Auto an. Ein netter älterer Italiener nahm uns mit und hat uns direkt zur Haltestelle Richtung Catania in Acireale gebracht. Die Fahrkarten kauft man im Tabakladen und dann wartet man auf den Bus.
Dieser kam auch pünktlich. Die Fahrt ging durch enge Straßen des Großraumes Catania. Hier geht ein Ort nahtlos in den anderen über. Dadurch und wegen einer Baustelle in Catania brauchten wir für die 15 km über eine Stunde.
In Catania befindet sich der Busbahnhof direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. So muss man ins historische Zentrum noch ein Stück zu Fuß gehen oder Stadtbus fahren.
Zum Glück konnten wir an der Piazza de Duomo eine Stadtrundfahrt beginnen. So haben wir ohne Sucherei alle wichtigen Orte in der Stadt gesehen und Informationen erhalten. Catania hat eine bewegte Historie. Die Gegend war bereits von den Griechen, Römern, Mauren und einigen anderen besiedelt, bevor es Italien angegliedert wurde. Hier gibt es sehr schöne barocke Palazzi neben Jugendstil-Häusern und ein tolles altes Theater. Auch der heutige Shoppingwahn ist angekommen – eine schöne breite und 5 km lange Nobelmeile.
Doch insgesamt ist die Innenstadt von Catania sehr schön und einen Besuch wert.
Die Rückfahrt nach Acireale verlief viel schneller auf der Küstenstraße entlang. So konnten wir dort noch einiges einkaufen, bevor der kleine Stadtbus uns zurück zum Campingplatz brachte.
Ruhetag
Ruhetag und Kennenlernen eines netten 80jährigen Österreichers mit Hund
Wir wollten Lebensmittel einkaufen gehen. Im Internet waren in Acireale 3 Supermärkte zu finden. Einer davon im Nachbarort San Tecla. Dieser schien der nähere Markt zu sein. So sind wir gegen 13.00 Uhr aufgebrochen. Die Straße führte bergab ans Meer. Wir hatten unterwegs einen schönen Blick auf den Ätna.
Das Örtchen war um diese Zeit leergefegt, nur ein paar fuhren mit dem Auto zum Essen in ein Fischrestaurant. Leider haben wir keinen Laden gefunden, aber die Bushaltestelle. Der Bus nach Acireale sollte auch in Kürze fahren. Also blieben wir da stehen. Aus der Gegenrichtung kam dann ein Bus an, Roland hat dem Fahrer gewinkt, dieser nickte und fuhr weiter 😳 Doch wir glaubten an den sizilianischen Fahrplan und warteten noch ein Weile. Siehe da, er kam zurück. So sind wir als einzige Fahrgäste zur Piazza de Duomo in Acireale gekommen.
Zum Glück befindet sich neben der Haltestelle eine Bar. So konnten wir uns einen Kaffee und ein süßes Teilchen gönnen. Die Bar war gut besucht im Gegensatz zu den Straßen. Es ist halt Mittag und die Geschäfte haben geschlossen bis vier. So sind wir durch die Stadt spaziert und haben den anderen Supermarkt gesucht. Gefunden haben wir ihn gleich hinter der Basilika San Sebastian, Öffnungszeit ist 16.30 Uhr! Naja, also liefen wir noch einige Zeit durch die engen Gassen. Das war interessant: eine Reihe parkende Autos, noch mal so breit zum Durchfahren und in der Mitte gehen die Fußgänger—eigentlich kein Platz. Aber grundsätzlich ist der Straßenverkehr sehr rücksichtsvoll. Es hält sich zwar keiner an die Vorschriften, doch alles klappt.
Nach dem Einkauf traten wir in der Dämmerung den steinigen Heimweg an. In der Stadt wurden die Laternen und Beleuchtungen eingeschaltet. Die Einwohner kamen wieder auf die Straßen. Das Leben geht abends weiter.
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Auch mal schön nichts zu tun und auszuruhen. Das lange Frühstück auf dem Balkon mit Meerblick in der Sonne war sehr entspannend. Die Nachwirkung stellt sich am Abend ein – leichte Röte und Kribbeln 😳 Man muss sich erst wieder an soviel Sonne gewöhnen ☀️☀️☀️
Naja mit dem Nichtstun war es am Nachmittag vorbei. Wir haben erstmals unser neues Vorzelt aufgebaut. Das hat dann etwas länger gedauert bis zum Sonnenuntergang.
Aber wir haben ja noch viele, viele Tage zum Faulenzen 👍
So sieht es jetzt fertig aus, damit wir überwintern können.
Heute wurden wir mit Böllerschüssen geweckt. Etwas später folgte ein Feuerwerk. Was ist da los? Gegen Mittag hörten wir nochmal die gleichen Geräusche. Wir sind dann zur Stadt aufgestiegen. Im Zentrum begegneten uns viele Menschen. Auf einem Plakat war der Heilige Sebastian zu sehen, also die Lösung des Rätsels – ein Fest zu seinen Ehren. Die Sizilianer feiern das mit etwas anderen Prozessionen als die Deutschen.
Nach unseren Stadtspaziergang folgte der steile Abstieg über einen steinigen Fußweg in den Hafen und wieder auf halbe Höhe zum Campingplatz hinauf.
Danach aktualisierten wir den Blog und gehen jetzt ins Ristorante.
Der Tagesabschluss wurde gegen 23.00 Uhr mit einem Feuerwerk gekrönt.
Gestern früh sahen wir einen wundervollen Sonnenaufgang. Wir haben gleich die nähere Umgebung angeschaut. Der Platz liegt auf einer Klippe in halber Höhe zwischen Stadt und und Hafen. Unmittelbar neben unserem Standplatz befindet sich eine Plattform mit Meerblick und auf der anderen Seite stehen Orangen- und Zitronenbäume. Die Früchte können wir ernten, sie sind unbehandelt.
Den restliche Tag verbrachten wir mit Ausrichten des Caravans, Außen- und Innenputz und einem Erkundungsgang über den Campingplatz. Auch den Hafen haben wir uns angesehen. Und schon war der Freitag rum.