Monreale

Nach ein paar ruhigen Tagen sind wir am Samstag in Richtung Cefalu weitergefahren. Unterwegs besuchten wir noch Monreale.

Als Gegenentwurf zu Palermo und dem papsttreuen Bischof lies im 12. Jahrhundert der normannische König Wilhelm II auf dem gegenüberliegenden Berg eine prunkvolle Kathedrale, ein Kloster und den Königspalast bauen. Der Glanz ist heute noch eindrucksvoll sichtbar. Der wunderbare Blick hinab auf Palermo und das Meer ist einen Ausflug wert.

Nachmittags kamen wir auf dem schönen Campingplatz San Filippo kurz vor Cefalu an. Er erstreckt sich terassenartig bis an das Meer hinab. So konnten wir den Abend mit Sonnenuntergang und Meeresrauschen genießen.

Palermo

Am Dienstag stand Palermo auf unserem Plan. Wegen einer ewigen Baustelle auf der Bahnstrecke mussten wir mit dem Ersatzbus bis zur U-Bahn-Station fahren. Doch insgesamt dauerte die Fahrt ins Zentrum nur etwa eine Stunde.

Am Palazzo Reale bestiegen wir einen Doppeldeckerbus der Stadtrundfahrt. So bekommt man einen guten Überblick über die wichtigsten Zeugnisse der wechselvollen dreitausendjährigen Geschichte Palermos.

Sie ist die fünftgrößte Stadt Italiens und Hauptstadt von Sizilien. Der Alltag der rund 870 000 Einwohner unterscheidet sich nicht von dem in anderen Großstädten. Hinzu kommt noch der Ansturm durch Kurzurlauber, Kreuzfahrtteilnehmer und Ankömmlinge auf Fähren. Doch die Einheimischen sind gelassen und auf Tourismus eingestellt.

Die Kathedrale ist eines der berühmten Bauwerke der Stadt. Sie ist ein Erweiterungsbau mit vielen schönen Einzelelementen, aber ohne einheitliche Struktur. Von dort aus liefen wir durch die vier Teile der Altstadt in Richtung Bahnhof. Diese sind durch die beiden sich rechtwinklig kreuzenden Hauptstraßen entstanden. Beim Spaziergang kommt man durch enge Gassen mit Marktständen voller Obst und Gemüse, Kleidung, Schuhe und Technikkram.

Nach der Kreuzung findet man einen Brunnen, den Goethe schon besucht und sich über den mangelnden Geschmack der Sizilianer beschwert hat. Auch ein schönes normannisch-arabisches Bauwerk mit roten Kuppeldächern bewunderten wir auf dem Rückweg.

Am späteren Nachmittag belebten sich die Straßen wieder, die Sizilianer gehen spazieren und shoppen. Wir dagegen waren nach dem langen und von Eindrücken vollen Tag pflastermüde. Zum Glück gibt es abends einen Direktbus nach Isola delle Femmine.

Palermo lernt man nicht in einem Tag kennen, doch für uns war es genug Großstadt.

Ostern

Wir verbrachten einige ruhige Tage hier und sind mit dem Fahrrad am Meer entlang in die Nachbarorte gefahren.

Auf der linken Seite gibt es zwar einen Sandstrand, aber noch hat die Badesaison nicht begonnen. Die Restaurants waren größtenteils geschlossen. Nur ein paar Surfschüler tummelten sich in den Wellen.

Am Ostermontag besuchten wir Sferracavallo. Dort herrschte nach den stürmischen Vortagen reges Treiben im Hafen und auf der Strandpromenade. An deren Ende befindet sich auf einer kleinen Halbinsel ein wunderschöner Garten. Hier versammelten sich die Einheimischen zum Grillen, Sonnen und Familientreffen.

Isola delle Femmine

Gestern sind wir in Richting Palermo weitergefahren. Unterwegs hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf Castellammare dell Golfo.

Der Campingplatz liegt kurz vor Palermo in Isola delle Femmine. Hier stehen wir in einem Olivenhain am Meer. Der kleine quirlige Ort befindet sich in der Nähe. Es gibt einige Geschäfte, Restaurants und Bars. Im Hafen ist morgens Fischmarkt.

Von hieraus kommt man gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Palermo. Die Stadt werden wir in den nächsten Tagen besuchen.

San Vito lo Capo

Dieser kleine Badeort mit dem breiten Sandstrand und den weißen, kubischen Häusern ist sehr idyllisch gelegen. Durch die Sonne leuchtet das klare Wasser türkisfarben. Das ist Urlaubsfeeling pur. Zum Glück sind die Strände noch menschenleer.

Der Ort ist auf Tourismus ausgelegt. Derzeit bringen die Einwohner alles wieder für die Urlaubssaison in Schuss, also zur Zeit Ruhe und Entspannung für uns.

Auf der einen Seite der Bucht liegen der Leuchtturm und der Hafen. Geht man in die andere Richtung, gelangt man nach Tonnara del Secco mit einer stillgelegten Thunfischfabrik an der steinigen Küste.

In der Nähe liegt das Naturreservat Zingaro.

Marsala

Am Donnerstag kamen wir nach Marsala. Unterwegs säumten sehr viele Mimosenbäume unseren Weg. Der ruhige Campingplatz befand sich in einem Vorort. Mit dem Bus gelangt man in die Innenstadt.

Marsala verdankt seinen Namen den Arabern und bedeutet „Hafen Gottes“. Diesen Einfluss sieht man bei den Gebäuden und beim Essen – Couscous. Berühmt ist die Stadt durch ihren gleichnamigen Dessertwein. Dieser schmeckt wirklich sehr gut.

Leider begann es am Nachmittag zu regnen und die Prognose für Freitag war auch nicht besser. So sind wir dann am nächsten Tag vorbei an Erice nach San Vito lo Capo weitergereist.

Agrigento

Am Montag begann unsere Weiterreise nach Süden.

Agrigento ist unser neues Ziel.

Leider begann unsere Fahrt mit einem Stau auf der Autobahn bei Catania. Ab der Abfahrt Misterbianco gab es dann nach etwa 1 Stunde die Vollsperrung und keine ausgeschilderte Umleitung. So suchten wir auf der Landstraße einen Weg auf die Autobahn A19 in Richtung Palermo. Naja wir haben ja Zeit.

Nach einer windigen Fahrt kamen wir in der Tempelstadt Agrigento an. Schon im Vorbeifahren konnten wir einen Blick auf die Tempel werfen. Die Silhouette ist beeindruckend.

Unser Campingplatz liegt in San Leone, dem Lido (Strand) von Agrigento. Nach dem Einchecken erkundeten wir die Umgebung. Im Hafen wurden wir vom Wind kräftig durchgepustet. Auf der Mole schlugen die Wellen hoch.

Gestern besuchten wir die schöne Altstadt. Leider regnete es später und war auch recht kühl. Doch Agrigento ist wegen der gut erhaltenen griechischen Tempel die meistbesuchte Stadt Siziliens.

Das Valle dei Templi war heute unser Ziel. Auch das Wetter spielte mit und so war es ein wunderbarer Spaziergang auf uralten Wegen. In Akragas, dem frühen Agrigento, entstanden vor etwa 2500 Jahren diese Prachtbauten zur Verehrung der griechischen Götter. Seit 1984 zählt das Tal zum UNESCO-Kulturerbe. Also ein Muss für Sizilienbesucher!

Morgen reisen wir weiter nach Marsala an der Westküste.

Auto adè

Diese Woche mit dem Leihauto ging rasant vorbei. Nun mussten wir es zurückgeben. Wir haben in den 7 Tagen viel erlebt. So bummelten wir nach der Rückgabe noch einige Zeit durch Acireale und ließen es uns im Ciprianis gutgehen bei einem Aperolspritz im Sonnenschein.

Am Mittwoch gönnten wir uns einen Faulitag in der Sonne. Donnerstag und Freitag waren Hausarbeit und Vorzeltabbau angesagt, denn unsere Zeit in Acireale nähert sich ihrem Ende.

Am Donnerstag hat uns der Dottore abends in eine Pizzeria eingeladen. Die Pizza war sehr gut, aber zu riesig für eine Person 😩.

Samstagmittag wurden wir wieder von Carmen bekocht. Als ersten Gang gab es Gnocchis mit Tomaten-Thunfisch-Sauce, der zweite waren in Zitronenblättern eingewickelte Hackfleischbällchen mit Salat und Brot. Das war ein Gaumenschmaus 😋👌. Das Dessert servierte Sabine – Crêpes Suzette. Nach so vielen Köstlichkeiten wollten wir das Abendessen ausfallen lassen und nur noch abhängen. Doch es kam ganz anders.

Zwei Tage vorher ist ein nettes Paar aus Strasbourg auf dem Campingplatzes angekommen. Sie luden uns zu einem Pastis ein, der Verdauungsschnaps sozusagen. Es war ein nettes und interessantes Gespräch und zugleich der Abschluss des Samstags.

Heute nun ist unser letzter Tag hier. Es ist schon ein komisches Gefühl, wir gehörten schon ein wenig hierher. Aber Sizilien hält ja noch vieles für uns bereit, also gehen wir morgen früh wieder auf Tour.

Siracusa

Am Montag besuchten wir Syrakus. Die Anfahrt über die Autobahn und eine Schnellstraße verlief gut. Dank Navi kommen wir immer bis ins Zentrum. In Altstadtnähe gibt es einen großen Parkplatz, also alles perfetto.

Zuerst haben wir eine Stadtrundfahrt gemacht. So bekommt man einen guten Überblick und kann sich dann punktuell Stationen zur Besichtigung aussuchen. Syrakus ist eine wunderschöne und sehr alte Stadt. Wie überall auf Sizilien hat sie mehrere Besiedler erlebt. In der Antike war Siracusa eine reiche Weltstadt mit über einer Million Einwohnern. Heute leben hier nur noch etwa 120000. Archimedes hat hier bei einem Bad entdeckt, dass das überlaufende Wasser seinem Körpervolumen entsprach.

Die historische Altstadt liegt auf der Halbinsel Ortygia. Unweit des Fischmarktes im arabischen Viertel befinden sich Überreste des Apollotempels aus den Anfängen von Siracusa. Zentraler Platz ist die Piazza Archimede mit der Fontana di Artemide. Ein Spaziergang durch die wunderschönen alten Gassen versetzt einen in die Vergangenheit und führt zum Domplatz. Dieser bildet seit 2700 Jahren schon den religiösen Mittelpunkt der Stadt. Der Dom und die angrenzenden Palazzi sind imposante Bauten. In der Nähe der Uferpromenade liegt der Lago Aretusa, ein von einer Mauer umgebener Süßwasserteich. Darin wachsen Papyrusstauden. Diese gibt es sonst nur in Ägypten oder Palestina. In kleinen Werkstätten wird daraus heute noch per Hand Papier hergestellt.

In einem kleinen Ecklokal fanden wir dann noch einen Fischgrill. Hier aßen wir gemischten Fisch and Ships. Sehr lecker!

Unser Ausflug hat uns nur einen kleinen Teil von Siracusa gezeigt, doch es war toll.

Enna

Am Sonntag besuchten wir den „Nabel von Sizilien“ im Landesinneren. Wir sind von hier aus auf der Autobahn durch eine grüne Hochebeme gefahren. Die Besiedlung wurde unterwegs immer spärlicher. Schon aus der Ferne kann man Enna auf einem Berggipfel erkennen.

Wir erreichten die 970 Meter hoch gelegene Stadt am späten Vormittag. Die Einwohner strömten gerade zur Sonntagsmesse und die Straßen waren leer. Vom Turm des Castells hat man einen wunderbaren Rundumblick in das Land, den Etna in der Ferne und einen eiförmigen See am Fuße des Berges. Der See liegt mitten in einem Naturschutzgebiet, aber um ihn herum führt eine seit den sechziger Jahren eine Autorennstrecke. 🙄

Auf der Rückfahrt besuchten wir im Nachbarort von Acireale die „Blue Bar“ zum Eis essen. Da haben wir den italienischen Sonntag erlebt. Nach dem Pranzo (Mittagessen) so gegen 15.30 Uhr geht es mit der ganzen Familie auf die Piazza am Hafen zum Schaulaufen, Eis essen und Reden.