Zwischen Norsholm und Berg liegen rund 50 Kilometer, der See Roxen und eine wunderschöne Natur. Bereits die Fahrt durch die wenig besiedelte Landschaft beruhigt. Rechts und links sieht man Wälder und Wiesen, dazwischen Rehe und Hasen. Vereinzelte Häuser erscheinen entlang der Straße.
Auf unserem Weg an die Schleuse besuchten wir das älteste Kloster Schwedens – Kloster Vreta. Das Schloß Ljungsbro konnten wir nicht erkunden. Es ist nicht täglich geöffnet.
Eigentlich sind in Berg 3 Schleusenkompexe: Bergs Slussar, Oscars Slussar und die siebenstufige Carl Johans Slusstrappa. Die Schleusentreppe ist die berühmteste Sehenswürdigkeit des Götakanals und deshalb von Touristen viel besucht.
Der Kanal ist wirklich beeindruckend. Er ist fast 200 Jahre alt, 190 Kilometer lang, hat 58 Schleusen, 50 Brücke, passiert 5 Seen und der höchste Punkt ist 92 Meter über dem Meer an der Schleuse Forsvik.
Morgen setzen wir unsere Reise fort in Richtung Ostküste.
Der Götakanal lässt uns nicht los. Die unterschiedlichen Schleusen sind interessant.
Wir stehen einige Zeit an der Norsholmer Schleuse. Auch hier haben wir Blick auf den Kanal. Es gibt einen Supermarkt und eine Gaststätte. Wie an der anderen Schleuse sind Toiletten und Duschen in der günstigen Platzgebühr inklusive.
Beim Öffnen der Schleuse wird hier nicht nur die Straße gedreht, sondern auch die Schienen mit Oberleitung der viel befahrenen Bahnlinie aufgeklappt. Deswegen müssen die Bootsbesatzungen längere Wartezeiten in Kauf nehmen bis zu einer Pause im Zugverkehr.
Vorgestern führte uns unsere Reise nun in die Hauptstadt.
Vom Stellplatz am Rande der Stadt erreicht man mit Bus und U-Bahn das Zentrum in etwa 45 Minuten. Diesmal buchten wir eine Stadtrundfahrt mit Bus und Boot. So bekamen wir einen guten Eindruck von Stockholm mit vielen Informationen.
Die Stadt hat viel zu bieten an Kunst, Kultur und anderen Aktivitäten. Wir haben uns zwei davon ausgewählt – das Vasamuseum und die Altstadt Gamla Stan mit Schloss.
Die Vasa ist das weltweit einzige erhalten gebliebene Schiff aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde für die Kriegsmarine des schwedischen Königs Gustav Adolf gebaut. Kurz nach Beginn seiner Jungfernfahrt sank es 1628 und lag 333 Jahre auf dem Grund des Stockholmer Ströms. Man fühlt sich wie ein Winzling, wenn man neben dem mächtigen Holzrumpf steht.
Den Abschluss bildete ein Besuch des Königlichen Schlosses. Wir haben dort gestanden, wo die schwedischen Prinzessinnen geheiratet haben 👸👰👍! Doch das Beste war, dass eine muslimische Familie vor dem christlichen Altar ein Selfie gemacht hat 😜. Die umliegende Altstadt erinnerte uns an Italien – enge Gassen mit Handwerkerläden, vielen Touristen und vielen italienischen Restaurants.
Super.
Wir haben Uppsala kurz gestreift und sind auf die Halbinsel Sko gefahren.
Dort liegt eines der vielen Schlösser rundum Stockholm.
Auf einem ruhigen Parkplatz am See konnten wir neben dem Schloss zwei Nächte stehen. Das war eine fantastische Kulisse. Und wir waren nicht die einzigen Übernachtungsgäste mit Wohnmobil.
Am Ufer befindet sich eine der ältesten Backsteinkirchen Schwedens. Früher gehörte sie zu einem Kloster. Teile des Altars, das Taufbecken und die Kanzel stammen als Kriegsbeute aus dem katholischen Kloster Oliva bei Danzig. Im 17. Jahrhundert hat Herman Wrangel vom König für seine Verdienste ausgedehnte Ländereien auf der Halbinsel Sko erhalten. Sein Sohn Carl Gustav beauftragte den Bau des Schlosses. Heute befindet es sich im Besitz des schwedischen Staates.
Die Spaziergänge durch den Schlosspark und am Ufer entlang waren Entspannung pur.
Gestern war der Tag der Schleuse und des Regens. Endlich kam das Wasser mal aus den Wolken und war nicht nur im See zusehen 🌦. Es ist sehr trocken hier und die Natur hat sich gefreut. Es wurde auch so ca. 10 Grad kühler, auch ganz angenehm.
Morgens wurden kleine Boote in der Schleuse gehoben. Im Anschluss daran folgte ein großes Segelboot aus Holz. Unglaublich dass nur 4 Personen diesen Segler bedienten. In der Schleuse ging es knapp zu. Wahnsinn 👍!
Nachmittags kam dann die „Diana“. Das war erst interessant! Die Passagiere wurden in der Schleuse vom hiesigen Kirchenchor unterhalten und mit Blumen beschenkt. Jetzt war der Platz noch knapper. So ein beeindruckendes Schauspiel sieht man nicht jeden Tag. Diese Passagierschiffe sind mehrstöckig gebaut wegen der Kabinen. Nach dem Verlassen der Schleusenkammer hatte man den Eindruck, als ob ein Haus zwischen den Bäumen hindurchfährt.
Heute sind wir nach Uppsala weitergefahren.
In den letzten Tagen haben wir die Ruhe genossen. Der Campingplatz hat einen schönen Sandstrand. Sonne gab es von 4 Uhr morgens bis 22 Uhr abends ☀️☀️☀️😎😥😥😥. Zum Glück gibt es eine Baumreihe am Übergang zum Strand.
Wir haben uns ein Schlauchboot gekauft. Das konnte Roland nun ausprobieren und natürlich auch die Angelrute auswerfen.
Heute früh haben wir einen Stop in Karlsborg eingelegt und die Festung besucht. Diese ist eine der größten Festungen in Europa und sollte im Kriegsfall die Königsfamilie, Schwedens Goldreserven samt Regierung schützen. So begann 1819 der Bau. Leider dauerte er insgesamt 90 Jahre. So war sie bei Inbetriebnahme bereits nicht mehr zeitgemäß. Heute ist sie noch eine Garnison. Doch auf dem Gelände befinden sich auch private Wohnhäuser.
Nachmittags fuhren wir ins nahe Forsvik. Hier befindet sich eine Schleuse des Götakanals. Der Wohnmobilstellplatz liegt direkt davor. Wir können morgen um 14.30 Uhr die Hebung eines der 3 nostalgischen Schiffe, die auf dem Kanal zwischen Stockholm und Göteborg verkehren, beobachten. Das wird sicher interessant.
In der Nähe von Kosta besuchten wir einen Elchpark. Wir haben uns gedacht, lieber so als ein Treff auf der Straße.
Das war auch die richtige Entscheidung. Die weitläufigen Gehege sind gut angelegt mit Hochständen. So konnten wir auf unserem Rundgang einige Elche und sogar eine Mutter mit ihrem Nachwuchs beobachten. Doch auch die Enten und Gänse sowie die Ziegen präsentierten ihre zahlreiche Kinderschar.
Wir haben uns Elchwurst selbst gegrillt. Aber die vielen Souvenirs ließen wir stehen. Es waren ein paar entspannte Stunden.
Die Region zwischen Växjö und Kalmar ist bekannt durch ihre Gläsbläsereien. Im Internet fanden wir ganz in der Nähe ein Outlet für Glas und andere Sachen. In der Hoffnung auf ein kleines Mitbringsel aus Glas wurden wir enttäuscht. Dort werden Gebrauchswaren rund ums Home und Bekleidung vermarktet.
Der Campingplatz in Lessebo, wo wir übernachten wollten, ist leider geschlossen. Doch wir sind eine Nacht auf dem schön am See gelegenen Stellplatz stehen geblieben.
Heute morgen fuhren wir in Richtung Vätternsee und stehen für ein paar Tage auf einem ruhigen Campingplatz direkt am Wasser.
Nach einem ruhigen und musikfreiem Sonntag sind wir weiter nach Växjö gefahren.
Dies ist eine nette kleine Stadt mit einer tollen Kirche. Im Dom sind zu sehen ein wunderschöner Glasaltar und der „Baum des Lebens und der Erkenntnis“ mit Glasblättern und -früchten. Die größte der drei Orgeln ist eine Deutsche Barockorgel.
Die Nacht verbrachten wir auf einem Stellplatz in der Innenstadt. Am Dienstag fuhren wir in Richtung Kosta.
Gestern früh überquerten wir den Öresund über eine Tunnel-Brücken-Konstruktion und waren in Schweden (Malmö).
Nach Autobahn und ausgebauter Straße sind wir auf Nebenstraßen abgebogen, wo wir meilenweit durch Mischwald fuhren und uns kein anderer begegnet ist. Das ist wohl das Schwedenfeeling.
Wir sind auf einem Platz mit Badestelle gelandet. Hier ist am Wochenende nichts mit Ruhe. Die junge Frau an der Rezeption hatte uns schon gewarnt. Das Wetter ist sehr warm und Sonne pur, also Badewetter. Und es finden Ü60-Partys statt. Da kommen viele Leute her. Naja da sind wir ja richtig 😜. Und das Internet ist stabil und im Preis inklusive. Mal schauen 😱
Nach 18 Uhr trudelten sie ein und warteten auf den Einlass. Die Musik war nicht sehr laut und aus den 60ern. Nach 2 Stunden machte die Band eine Pause. Mangels Sitzgelegenheiten an der Tanzfläche stürmten viele nach draußen auf den Parkplatz und in ihre Autos. Die zweite Runde endete dann auch schon um 23 Uhr, also angepasst an die Schlafenszeit älterer Menschen 😀.
Es war eine herrlich ruhige Nacht, auch der Vormittag noch. Doch gegen Mittag wird es jetzt immer voller mit Badegästen und Campern.
Unsere gerade angekommenen Nachbarn packen ihre Stereoanlage mit 2 großen Boxen aus und die Beschallung beginnt. Zum Glück kein Heavy Metal 😱😱. Wir lassen uns heute überraschen von den Wochenendaktivitäten der Schweden und schwofen vielleicht mit.
Am Donnerstag sind wir mit dem Bus nach Kopenhagen gefahren.
Wir haben zuerst eine Stadtrundfahrt gemacht. So haben wir einen Überblick bekommen über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Kopenhagen ist eine Fahrradstadt mit super Radwegen und extra Brücken für Radfahrer. Laut Info auf der Sightseeingtour fährt die Hälfte der Kopenhagener mit dem Rad zur Arbeit.
Auf der Tour kamen wir am Tivoli vorbei, dem weltweit zweitältesten Freizeit- und Vergnügungspark der Welt. Wir haben den Sitz der königlichen Familie Schloss Amalienborg und Rosenborg Kingsgarden (hier liegen die Kronjuwelen) passiert.
Auf der zweiten Runde sind wir in der Nähe des Rathauses ausgestiegen und durch die Einkaufsmeilen von Kopenhagen mit den Nobelmarken geschlendert. Als Snack gab es das Muss für Schweden – ein Hotdog.
Danach sind wir ein Stück weitergefahren in den Stadteil Christianshavn. Die dortige Erlöserkirche mit ihrer wunderschönen Orgel ist auch ein Wahrzeichen der Stadt. Gleich daneben liegt der autonome Bezirk Christiania. Hier kann man sich öffentlich bekiffen. Hasch und Cannabis gibt es neben selbst gemachten Schmuck an den Ständen zu kaufen. Von den Bewohnern werden Führungen durch Freetown Christiania organisiert, die Restaurants und Cafés sind gut besucht. Trotzdem ist Drogenbesitz in Kopenhagen verboten, die leichten werden nur hier geduldet.
Unser nächster Halt war in der Nähe des Hafens bei der kleinen Meerjungfrau. Die graziöse Dame ist das meistfotografierte Motiv hier. Einige hundert Meter in Richtung der Anleger wurde eine zweite neuere Meerjungfrauenstatue aufgestellt. Aber sie ist nicht so schön wie die ursprüngliche.
Das letzte Stück der Runde führte uns an den Kingsgarden. Von dort aus sind wir mit dem Bus zurück zum Campingplatz gefahren.
Der heiße Tag in Kopenhagen war sehr schön, doch wir waren auch pflastermüde.