Quimper

Die Hauptstadt des Départements Finistére ist laut Reiseführer eine der „bretonischsten“ Städte. Sie hat etwa 63000 Einwohner und hat sich einen Kleinstadtcharme bewahrt.

Die schmalen Gassen der Altstadt säumen wunderschöne alte Fachwerkhäuser.. Viele kleine Geschäfte und Restaurants sieht man auf dem Weg zur Kathedrale. Diese überragt alles ringsum.

Sie wurde 1239 vom Bischof in Auftrag gegeben. Der Bau dauerte fast 3 Jahrhunderte. Von außen ist diese Kirche ein prachtvoller Bau. Auch Innen wird der große Ehrgeiz der Erbauer deutlich durch die überaus hohen Konstruktionen. Viele große Fenster mit wunderschöner Glasmalerei bringen viel Licht in das riesige Innere des Gotteshauses. Insgesamt ein beeindruckendes und wunderschönes Bauwerk.

Unser Stadtbummel führte uns auch durch modernere Stadtteile zurück zum am Rande gelegenen Campingplatz.

Guimiliau

Am Montag begann bei schönstem Sonnenschein unsere Fahrt gen Süden.

Anfangs ging es noch am Meer entlang. In der Bucht von Lannion rasteten wir am Mittag. Nachmittags führte uns der Weg über hügelige Landschaft und durch kleine Gemeinden mit schönen Häusern aus grauem Stein.

In der Nähe von Morlaix haben wir im kleinen Ort Guimiliau den zweitgrößten Kalvarienberg der Bretagne besichtigt. Im Kirchhof wird die bildliche Darstellung der Passion Christi auf einem erhöhten Fundament gezeigt. Zusammen mit der Kirche und dem Friedhof bildet der „Stationsberg“ eine Einheit.

Die große Frömmigkeit der Bretonen kommt hier deutlich zum Ausdruck. Schon bei den Ortsdurchfahrten sieht man in jedem noch so kleinen Dorf eine große Kirche. Diese sind sehr schön gestaltet, außen und innen. Und sie bilden den Mittelpunkt der Ortschaft.

Zur Zeit ist von den wenigen Geschäften und Restaurants nur eines geöffnet. Also sonst nichts los hier. Doch wir hatten alles dabei und so war die Übernachtung auf dem ruhigen Stellplatz für uns in Ordnung.

Heute morgen erwachten wir bei nur 7 Grad plus 😨. Doch die Sonne wärmte bald unsere Weiterfahrt nach Quimper.

Côte du Granit Rose

Weiter westlich liegt diese Küste mit ihren Felsen aus rötlichem Granit, Sandstränden und recht mildem Klima.

Auf einer Halbinsel nördlich von Tréguier befindet sich die kleine Ortschaft Plougrescant mit einem schiefen Glockenturm auf der Kirche. Ganz in der Nähe liegt die Pionte du Château mit dem berühmtesten Fotomotiv der Bretagne – ein winziges Steinhaus zwischen zwei Steinmassiven – und Geffrou, einer tiefen Felsspalte.

Zum Glück war am Freitag das Wetter zwar sehr windig, aber noch sonnig. So konnten wir diese wunderschöne Landschaft genießen und die Macht der Natur erleben.

Am Wochenende zieht hier der Ausläufer des Atlantiktiefs mit viel Regen und Wind durch. Naja wir sitzen drinnen trocken und nächste Woche wird es wieder sonniger. Dann reisen wir nach Süden in Richtung Quimper.

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Saint Malo

In Verbindung mit Saint Malo stehen Erinnerungen an Piratenfilme. Und nun sind wir selbst an diesem Ort, was wir bis vor 30 Jahren nicht geglaubt hätten.

Die schöne Altstadt ist von hohen Festungsmauern umgeben und liegt an der Einfahrt zum Hafen. Ein Rundgang auf der Mauer bietet schöne Ausblicke in die Straßen, auf den Hafen, sowie das Meer und die vorgelagerten kleinen Inseln. In der Mauer befinden sich auf der dem Land zugewandten Seite viele Restaurants, deren Terrassen den Fußweg säumen.

Sogar an der Außenmauer der Kathedrale kleben kleine Geschäfte. Also, der wenige Platz innerhalb der Mauern wurde voll ausgenutzt. In den schmalen Gassen drängen sich Geschäfte, Restaurants und Hotels zwischen den hohen Wohnhäusern. Alles ist auf Touristen ausgerichtet. Auch die bekannten Nobelmarken sind vertreten.

Auch wir waren diesmal shoppen, allerdings hieß unser Ziel nicht etwa Souvenirladen sondern das Geschäft des Meisters der Butter. Wir hatten vor Kurzem im Fernsehen eine Reportage darüber gesehen, mit wieviel Liebe eine gute Butter verarbeitet werden kann. Sie wird locker und geschmeidig gemacht in aufwendiger Handarbeit. Viele verschiedene Aromen verfeinern den Geschmack. Es ist kaum zu glauben, was daraus für Gaumenfreuden entstehen. Die Butter schmeckt einfach köstlich. Wir haben sie dann abends auf frischem Baguette gegessen 😋👍.

Der Parkplatz am Hafen taugte nicht zur Übernachtung, deshalb sind wir auf einen sehr ruhigen Stellplatz in der kleinen Gemeinde Ploubalay weitergefahren. Hier steht man an den Sportanlagen neben der Schule schön im Grünen. Das ist eine Erholung von den sonst erlebten Park/Stellplätzen ohne Strom und Wasser.

Le Mont Saint Michel

Heute sind wir zu einem anderen Highlight des Tourismus in der Normandie gefahren. Der Klosterberg im Watt des Golfs von San Malo ist eine der Attraktionen für Reisegruppen aus aller Welt. Mit Shuttlebussen werden diese von den riesigen, etwa 2,5 Kilometer entfernten Parkplätzen zum Klosterberg gefahren.

Dann stürmen sie die winzigen Gassen mit Restaurants und Nippesläden hinauf zur Abtei. Treppen kürzen die Wege zu den Hotels ab. Wunderschön, deshalb gehört der Klosterberg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Kehrseite zeigt sich eben in der Überfüllung und dem zunehmenden Commerz.

So sind wir den Touristenwegen durch das Land der Schˋtis (französischer Film: „Willkommen bei den Schˋtis“) in die Normandie gefolgt. Morgen wollen wir dann in die Bretagne einreisen nach Saint Malo.

Étretat

Die kleine Stadt liegt eingeschlossen von hohen, interessant geformten Klippen. Sie ist zu einem Publikumsmagneten geworden. In den kleinen Gassen befinden sich viele Restaurant und Andenkenläden.

Auf der Strandpromenade kann man gut flanieren. Dort beginnen auch die Aufstiege auf die Klippen. Die Aussicht belohnt für die Mühen beim Erklimmen. Das Meer ist hier türkisfarbig.

Étretat ist ein toller Ort, wenn es nicht die vielen Touristen gäbe 🙄. Busseweise werden sie hier ausgeschüttet.

Normandie

Das Wochenende verbringen wir in Fecamp auf einem netten Campingpatz. Dieser liegt am Rande der Stadt auf einer Klippe. So haben wir einen schönen Blick auf das Meer und wunderschöne Sonnenuntergänge. Entspannung pur!

Bei einem Bummel durch die Kleinstadt entdeckt man viele Details: schöne Steinhäuser, eine riesige Kirche und viele Geschäfte. Hier wird ein bekannter Kräuterlikör hergestellt, der Bénédictine. Vom Hafen aus kann man mit Booten zu den Klippen von Etretat fahren.

Das Wetter spielt mit – sonnige Tage bei angenehmen Temperaturen.

Cap Gris Nez

Am Mittwoch war ein Regentag. Diesen haben wir genutzt für die Fahrt zu unserer ersten Station in Frankreich – Ärmelkanal.

Wir haben Calais passiert und sind zum Cap Gris Nez gefahren. Das liegt ein paar Kilometer hinter dem Fährhafen Calais, wo sich die schmalste Stelle des Kanals befindet. Leider war es an diesem Tag sehr neblig, so konnten wir die englische Küste nur undeutlich erkennen.

Der Wetterbericht versprach für den Donnerstag eine Besserung. So verbrachten wir die Nacht auf einem Stellplatz in der Nähe. Am Morgen fuhren wir nochmals zum Cap.

Und wir hatten Glück. Der Blick vom Aussichtspunkt auf der Klippe war überwältigend. England ist schon sehr nah.

Auf dem Kanal herrschte reger Schiffsverkehr. Zusätzlich zu den Fähren zwischen Calais und Dover, den Polizei- und Fischerbooten passieren etwa 500 Containerschiffe die nur 34 Kilometer breite Stelle.

Danach führte uns unsere Fahrt über die Küstenstraße nach Le Crotoy an der Mündung der Somme ins Meer. Hier sind die Gezeiten gut zu beobachten. Mit einem Nostalgiezug kann man von hier aus um die Bucht fahren oder mit Booten über das Wasser zu Aussichtspunkten.

Auf dem Stellplatz am Hafen standen über 150 Wohnmobile. Unser Eindruck von einer rasanten Zunahme von Wohnmobilreisenden hat sich hier, wie auch in Schweden, bestätigt. Doch es war trotzdem recht ruhig auf dem Platz.

Brügge

Am Dienstag ging es dann gleich weiter nach Brügge. Hier übernachteten wir auf einem Platz an Rande der historischen Altstadt.

Nachmittags strebten wir zusammen mit sehr vielen anderen Touristen zum mittelalterlichen Marktplatz. Dieser ist umrahmt von schönen Patrizierhäusern. Nicht weit entfernt findet sich der Spaziergänger an Grachten wieder. Brügge nennt man auch das Venedig des Nordens. Die Altstadt ist seit Jahrhunderten unverändert geblieben und gut restauriert worden. Deshalb gehört sie heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist von Touristen überflutet.

Am späteren Nachmittag wurde es in den malerischen Gassen ruhiger. So konnten wir entspannt schlendern. Hier probierten wir nun endlich die bekannte belgische Spezialität – das Bier. Vier von über vierhundert Sorten konnten wir testen. Es ist für jeden Geschmack etwas in verschiedenen Qualitäten und Preisklassen dabei.

So fand unser kurzer Belgienbesuch einen schönen Abschluss und heute sind wir nach Frankreich weitergereist.

Brüssel

Am Montag fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt von Brüssel. Es ist ja nicht nur die Hauptstadt von Belgien, sondern auch von Europa. Das wird besonders deutlich im Europaviertel, dem Sitz der Europäischen Union mit ihren Institutionen. Neben den vielen internationalen Volksvertretern sind 39000 Angestellte dort beschäftigt. Das Straßenbild dominieren Schlipsträger und riesige Glasbauten.

Doch in der historischen Altstadt sieht man einen anderen, jahrhundertealten Glanz. Brüssel war früher eine reiche Handelsstadt. Das haben die Zünfte auch zur Schau gestellt am Grande Place. Dieser Platz ist das Herz der Stadt und sehr beeindruckend. Seine Schönheit übertrifft für mich die des Marcusplatzes in Venedig.

Bei einem längeren Bummel durch die umliegenden Gassen findet man neben einem bekannten Wahrzeichen, dem Manneken Pis, viele Geschäfte für Touristen mit den Spezialitäten Belgiens, tolle Restaurants und in den Galeries Royales St.-Hubert auch Nobelläden.

Wir haben diese Multikulti-City mit dem Sightseeing-Bus durchquert. So konnten wir an einem Tag auch einen Blick auf das Atomium, die vielen Kirchen, königliche Schlösser, die Einkaufsmeile, Parks und vieles mehr werfen.

Das Wetter hat es an diesem Tag sehr gut mit uns gemeint. Wir haben diese wunderschöne Stadt richtig genossen.