Am Dienstag stand Palermo auf unserem Plan. Wegen einer ewigen Baustelle auf der Bahnstrecke mussten wir mit dem Ersatzbus bis zur U-Bahn-Station fahren. Doch insgesamt dauerte die Fahrt ins Zentrum nur etwa eine Stunde.
Am Palazzo Reale bestiegen wir einen Doppeldeckerbus der Stadtrundfahrt. So bekommt man einen guten Überblick über die wichtigsten Zeugnisse der wechselvollen dreitausendjährigen Geschichte Palermos.
Sie ist die fünftgrößte Stadt Italiens und Hauptstadt von Sizilien. Der Alltag der rund 870 000 Einwohner unterscheidet sich nicht von dem in anderen Großstädten. Hinzu kommt noch der Ansturm durch Kurzurlauber, Kreuzfahrtteilnehmer und Ankömmlinge auf Fähren. Doch die Einheimischen sind gelassen und auf Tourismus eingestellt.
Die Kathedrale ist eines der berühmten Bauwerke der Stadt. Sie ist ein Erweiterungsbau mit vielen schönen Einzelelementen, aber ohne einheitliche Struktur. Von dort aus liefen wir durch die vier Teile der Altstadt in Richtung Bahnhof. Diese sind durch die beiden sich rechtwinklig kreuzenden Hauptstraßen entstanden. Beim Spaziergang kommt man durch enge Gassen mit Marktständen voller Obst und Gemüse, Kleidung, Schuhe und Technikkram.
Nach der Kreuzung findet man einen Brunnen, den Goethe schon besucht und sich über den mangelnden Geschmack der Sizilianer beschwert hat. Auch ein schönes normannisch-arabisches Bauwerk mit roten Kuppeldächern bewunderten wir auf dem Rückweg.
Am späteren Nachmittag belebten sich die Straßen wieder, die Sizilianer gehen spazieren und shoppen. Wir dagegen waren nach dem langen und von Eindrücken vollen Tag pflastermüde. Zum Glück gibt es abends einen Direktbus nach Isola delle Femmine.
Palermo lernt man nicht in einem Tag kennen, doch für uns war es genug Großstadt.