Wenn man den Ort auf die höchsten surfbaren Wellen der Welt reduziert, tut man der kleinen Stadt an der Atlantikküste Unrecht. Laut Reiseführer ist sie der malerischste Küstenort der Region Extremadura. Hier gibt es eine sehr schöne kilometerlange Strandpromenade mit vielen Läden und Restaurants an einem breiten Sandstrand. Kleine enge Gassen verlaufen rechtwinklig in den Ort hinein, welcher sich den Hang hinaufzieht. Die Bucht ist gesäumt von Klippen. Auf der Promenade verkaufen einheimische Frauen in Tracht getrockneten Fisch von den Gestängen daneben.
Zum hundert Meter höher gelegenen Ortsteil Sítio fährt aller 15 Minuten eine Standseilbahn hinauf und gleichzeitig eine hinab. Vom Aussichtspunkt auf der Klippe hat man einen Postkartenblick auf Nazaré hinunter. Heute am Sonntag waren viele Besucher hier und deshalb sind auch die Stände auf dem großen Platz mit Souvenirs, Wollponchos und Leckereien geöffnet.
Geht man etwa einen Kilometer abwärts an den vorderen Rand der Klippe, so gelangt man an den Leuchtturm. Von hier aus blickt man auf den Nordstrand, wo die Monsterwellen entstehen. Zur Zeit haben wir eher windstilles Wetter und so türmen sich die Wellen nur etwa 3 bis 4 Meter auf. Doch 2013 hat der wagemutige Surfer Garrett McNamara in der Praia de Norte eine 30 Meter hohe Welle bezwungen. Diese extrem hohen Wellen bilden sich, da ein 230 Kilometer langer Tiefseegraben nahezu rechtwinklig auf die Küste vor Nazaré zuläuft. Der bis zu 5000 Meter tiefe Canyon endet hier und so erzeugt der riesige Höhenunterschied nach heftigen Stürmen diese Monsterwellen. Der Westwind drückt sie dann in die Bucht.