Der Ort ist bekannt durch sein pompöses Lustschloss des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Die riesige Anlage bot einen angemessenen Rahmen für dessen Lebensmotto „Der Staat bin ich“. Die Prinzipien des Absolutismus im 17. und 18. Jahrhundert verlangten, dass der Hochadel sich ständig am Hof aufhielt. Es wurden genügend Palais für die Unterbringung des adligen Untertanen und Minister gebaut. Darauf ist die Stadtplanung von Versailles ausgerichtet. Breite Boulevards führen zum Schloss. Davor befindet sich der Place d´Armes mit dem großen Reiterstandbild des Sonnenkönigs.
Die Königsresidenz demonstriert einen verschwenderischen Glanz. Sie war bis ins 20. Jahrhundert hinein das symbolische Zentrum Frankreichs. Nach dem deutsch-französischen Krieg wurde in dem berühmten Spiegelsaal das Deutsche Reich proklamiert. Und als Retourkutsche der Franzosen unterzeichneten die Siegermächte nach dem 1. Weltkrieg den Friedensvertrag am gleichen Ort.
Auch die Gärten zeugen von der Macht des Menschen über die Natur – symmetrisch angelegt und gestutzte Natur. Die vielen Statuen spiegeln das große Ego des Königs wieder. Hier wurden rauschende Feste gefeiert und der Pomp gezeigt auf Kosten der französischen Bevölkerung.
Es fanden sich viele Nachahmer unter den Fürstenhäusern Europas. Doch Versailles bleibt unerreicht und gehört deshalb zum UNESCO-Welterbe.